Hallo ihr lieben Büchersüchtigen, der Juli ist tatsächlich schon wieder vorbei und es ist Zeit für meine Sammlung an Neuerscheinungen für den August, um eure Wunschlisten zu füllen. ;-) Nachdem meine Wunschliste im Juli so gnadenlos überfüllt wurde, kann sie sich ein ganz klein wenig im August erholen. Absolute Wunschbücher sind für mich diesen Monat nur wenige dabei, aber sehr viele Bücher reizen...
Hallo meine lieben Leseratten, heute morgen habe ich erst mitbekommen, dass heute der internationale Tag der Freundschaft ist und deshalb möchte ich eine kleine Aktion starten. Ich werde euch heute Bücher & Filme vorstellen, bei denen das Thema Freundschaft eine große Rolle spielt. Außerdem bin ich gespannt auf eure "Freundschaftsbücher", die ihr mir in den Kommentaren gerne schreiben könnt. Mir hat es viel...

Erscheinungsdatum: 27. Juli 2015
Preis: 17, 95€
Seitenanzahl: 352 Seiten
Reihe?: Einzelband
Hier könnt Ihr das Buch versandkostenfrei bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen
Irmgard Kramer wurde 1969 in Vorarlberg geboren und wuchs in einem alten Häuschen auf, das sich lebendig anfühlte. Nach 19 Jahren hängte sie die Arbeit als Grundschullehrerin an den Nagel und lebt heute als freie Autorin zwischen Bergen, Kühen und Käse im Bregenzerwald. Sie schreibt Geschichten für kleine und große Leser sowie Texte für Magazine.
Ich war wütend.
Marlene muss den Urlaub mit ihren Eltern in einem langweiligen Kurort verbringen, obwohl sie doch so viel lieber etwas erleben will. Doch plötzlich steht da dieser rote Koffer vor ihr, der sie wie magnetisch anzieht. Kurzerhand nimmt sie eine andere Identität an und fährt mit einem Wildfremden ins Nirgendwo. Als Irina Pawlowa verbringt sie den Sommer in einer alten Villa abgeschieden von der Außenwelt. Ihre Aufgabe ist es, Noah, einem blinden Jungen, das Schwimmen beizubringen. Sie verliebt sich in Noah - plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Marlenes einst so langweilige Welt steht Kopf.
"Am Ende der Welt traf ich Noah" stand schon lange auf meiner Wunschliste. Aufgrund des wunderschönen, sommerlichen Covers und des außergewöhnlichen Klappentextes war ich sehr gespannt auf die Geschichte.
Alles beginnt mit einem roten Koffer, der das Leitmotiv der Geschichte wird. Marlene gibt sich als Besitzerin des Koffers aus und damit beginnt das Sommerabenteuer. Mit Viktor, einem Wildfremden, fährt sie in eine Villa, um dort zu arbeiten. Als Leser dreht sich das Karussell voller Fragen: Wieso lebt Noah alleine mit einer Nonne, einem Gärtner und einem Koch? Wieso leben die drei Bewohner der Villa wie im 18. Jahrhundert? Als Leser wird man direkt in die Geschichte gezogen und gleich die ersten Seiten enthüllen den Charakter der Protgonistin. Sie will frei sein, Abenteuer erleben und die Welt entdecken.
Dieser Anfang hat mir sehr gut gefallen, weil es ohne Vorstellungen der Protagonstin sofort mit dem wichtigsten Handlungsstrang beginnt.
"Die Zeit hatte sich verzwirbelt, verpuppt, entfaltet und gedehnt, so lange, bis nichts Erkennbares mehr übrig geblieben war."
Aus der Sicht von Marlene erlebt man ein Sommerabenteuer, die erste große Liebe und kommt allerhand Geheimnissen auf die Spur.
Die Autorin beschreibt sehr schön die Gefühlswelt der sympathischen Protagonistin in der Ich-Perspektive. Auch die anderen Charaktere sind sehr stark ausgeprägt. Noah, ein blinder Junge, der komplett abgeschieden von der Außenwelt in einer alten Villa lebt und von dem Marlene sich angezogen fühlt. Schwester Fidelis, eine Nonne, die gleichzeitig Noahs Lehrerin ist und die Marlene nicht ganz geheuer ist. Der schweigsame Koch Anselm und der seltsame Gärtner Victor.
Irmgard Kramer gelingt es, den Leser zu fesseln, in dem sie immer mehr Puzzleteile aufdeckt und dann letztendlich ein komplett unvorhersehbares Ende herbeizaubert. Besonders am Ende des Buches brilliert die Autorin mit einem völlig anderen Schreibstil als zuvor. Sie reiht kurze, abgehackte Sätze aneinander und lässt dadurch den Leser komplett in Marlenes Gefühlswelt abtauchen.
Die Liebesgeschichte zwischen Noah und Marlene hat mir hauptsächlich deshalb so gut gefallen, weil sie keine Klischees enthält und durch ihre Zartheit und doch unbändige Kraft den Leser immer zum Lächeln bringt.
"Am Ende der Welt traf ich Noah" handelt nur von dem jeweiligen aktuellen Geschehen, über Marlenes Leben vor der Begebenheit mit dem roten Koffer erfährt man fast nichts. Die Geschichte ist aber so besonders und voller Geschehen im jeweiligen Jetzt, dass eingewobenes Vorwissen nur störend wäre.
Ebenfalls fantastisch ist die märchenhafte Sommerkulisse, die mit zauberhaften Naturbeschreibungen gedanklich ein Paradies erschaffen.
Doch dieses Paradies verwandelt sich. Im Laufe des Buches entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine geheimnisvolle, mystische Richtung, die sich sehr positiv auf das Spannungslevel auswirkt. Während man zuvor eine schöne, wenn auch nicht komplett fesselnde Geschichte liest, entwickelt sich ab ungefähr der Mitte des Jugendromans eine mitreißende, spannungsgeladene Geschichte, die mich nicht mehr losließ.
Das Ende lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits ist es besonders und unvorhersehbar, andererseits aber auch wie ein Schock. Dieses Ende regt zum Nachdenken an und lässt den Leser noch lange nicht los.
"Am Ende der Welt traf ich Noah" beschert ein literarisches Sommerabenteuer. Protagonisten, die lebensgierig auf der Suche nach Freiheit sind und der ersten großen Liebe werden von der Autorin in einem wunderbaren Schreibstil beschrieben. Im Laufe des Buches wird die Geschichte immer außergewöhnlicher und endet schließlich mit einer unvorhersehbaren Wendung. Ein Lesegenuss, der noch lange nachhallt und gedanklich lange nicht loslässt!
Irmgard Kramer wurde 1969 in Vorarlberg geboren und wuchs in einem alten Häuschen auf, das sich lebendig anfühlte. Nach 19 Jahren hängte sie die Arbeit als Grundschullehrerin an den Nagel und lebt heute als freie Autorin zwischen Bergen, Kühen und Käse im Bregenzerwald. Sie schreibt Geschichten für kleine und große Leser sowie Texte für Magazine.
Ich war wütend.
Marlene muss den Urlaub mit ihren Eltern in einem langweiligen Kurort verbringen, obwohl sie doch so viel lieber etwas erleben will. Doch plötzlich steht da dieser rote Koffer vor ihr, der sie wie magnetisch anzieht. Kurzerhand nimmt sie eine andere Identität an und fährt mit einem Wildfremden ins Nirgendwo. Als Irina Pawlowa verbringt sie den Sommer in einer alten Villa abgeschieden von der Außenwelt. Ihre Aufgabe ist es, Noah, einem blinden Jungen, das Schwimmen beizubringen. Sie verliebt sich in Noah - plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Marlenes einst so langweilige Welt steht Kopf.
"Am Ende der Welt traf ich Noah" stand schon lange auf meiner Wunschliste. Aufgrund des wunderschönen, sommerlichen Covers und des außergewöhnlichen Klappentextes war ich sehr gespannt auf die Geschichte.
Alles beginnt mit einem roten Koffer, der das Leitmotiv der Geschichte wird. Marlene gibt sich als Besitzerin des Koffers aus und damit beginnt das Sommerabenteuer. Mit Viktor, einem Wildfremden, fährt sie in eine Villa, um dort zu arbeiten. Als Leser dreht sich das Karussell voller Fragen: Wieso lebt Noah alleine mit einer Nonne, einem Gärtner und einem Koch? Wieso leben die drei Bewohner der Villa wie im 18. Jahrhundert? Als Leser wird man direkt in die Geschichte gezogen und gleich die ersten Seiten enthüllen den Charakter der Protgonistin. Sie will frei sein, Abenteuer erleben und die Welt entdecken.
Dieser Anfang hat mir sehr gut gefallen, weil es ohne Vorstellungen der Protagonstin sofort mit dem wichtigsten Handlungsstrang beginnt.
"Die Zeit hatte sich verzwirbelt, verpuppt, entfaltet und gedehnt, so lange, bis nichts Erkennbares mehr übrig geblieben war."
Aus der Sicht von Marlene erlebt man ein Sommerabenteuer, die erste große Liebe und kommt allerhand Geheimnissen auf die Spur.
Die Autorin beschreibt sehr schön die Gefühlswelt der sympathischen Protagonistin in der Ich-Perspektive. Auch die anderen Charaktere sind sehr stark ausgeprägt. Noah, ein blinder Junge, der komplett abgeschieden von der Außenwelt in einer alten Villa lebt und von dem Marlene sich angezogen fühlt. Schwester Fidelis, eine Nonne, die gleichzeitig Noahs Lehrerin ist und die Marlene nicht ganz geheuer ist. Der schweigsame Koch Anselm und der seltsame Gärtner Victor.
Irmgard Kramer gelingt es, den Leser zu fesseln, in dem sie immer mehr Puzzleteile aufdeckt und dann letztendlich ein komplett unvorhersehbares Ende herbeizaubert. Besonders am Ende des Buches brilliert die Autorin mit einem völlig anderen Schreibstil als zuvor. Sie reiht kurze, abgehackte Sätze aneinander und lässt dadurch den Leser komplett in Marlenes Gefühlswelt abtauchen.
Die Liebesgeschichte zwischen Noah und Marlene hat mir hauptsächlich deshalb so gut gefallen, weil sie keine Klischees enthält und durch ihre Zartheit und doch unbändige Kraft den Leser immer zum Lächeln bringt.
"Nur wenn Noah in der Nähe war, zog sich die
Zeit spiralförmig zusammen wie eine Galaxie um ein Zentrum, in dessen
Mitte er schwebte und alle Kräfte um sich herum anzog."
"Am Ende der Welt traf ich Noah" handelt nur von dem jeweiligen aktuellen Geschehen, über Marlenes Leben vor der Begebenheit mit dem roten Koffer erfährt man fast nichts. Die Geschichte ist aber so besonders und voller Geschehen im jeweiligen Jetzt, dass eingewobenes Vorwissen nur störend wäre.
Ebenfalls fantastisch ist die märchenhafte Sommerkulisse, die mit zauberhaften Naturbeschreibungen gedanklich ein Paradies erschaffen.
Doch dieses Paradies verwandelt sich. Im Laufe des Buches entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine geheimnisvolle, mystische Richtung, die sich sehr positiv auf das Spannungslevel auswirkt. Während man zuvor eine schöne, wenn auch nicht komplett fesselnde Geschichte liest, entwickelt sich ab ungefähr der Mitte des Jugendromans eine mitreißende, spannungsgeladene Geschichte, die mich nicht mehr losließ.
Das Ende lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits ist es besonders und unvorhersehbar, andererseits aber auch wie ein Schock. Dieses Ende regt zum Nachdenken an und lässt den Leser noch lange nicht los.
"Am Ende der Welt traf ich Noah" beschert ein literarisches Sommerabenteuer. Protagonisten, die lebensgierig auf der Suche nach Freiheit sind und der ersten großen Liebe werden von der Autorin in einem wunderbaren Schreibstil beschrieben. Im Laufe des Buches wird die Geschichte immer außergewöhnlicher und endet schließlich mit einer unvorhersehbaren Wendung. Ein Lesegenuss, der noch lange nachhallt und gedanklich lange nicht loslässt!
"Wir vermischten unsere beiden Melodien zu
einer einzigen, einer Melodie, die so schön war, dass sie den Frieden
auf Erden hätte bringen können."
Hallo meine liebsten Leser, heute möchte ich ein großes Gewinnspiel starten, um mich einfach bei euch zu bedanken. Meinen Blog gibt es mittlerweile seit (über) einem Jahr. Mein Bloggeburtstag war eigentlich schon im Juni, aber da ich erst im Juli 2014 so richtig angefangen habe zu bloggen, ist es nicht so schlimm, dass ich meinen Bloggeburtstag erst jetzt mit euch feiere. Mein Blog...
Verlag: Magellan Verlag
Erscheinungsdatum: 17. Juli 2015
Hier könnt ihr das Buch versandkostenfrei bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen
Als ich vom Mittagessen zurückkam, hatten sie mein Zimmer leer geräumt.
Nach einem schweren Autounfall verliert Ember die Erinnerung an die letzten sechs Wochen. Nachdem sie ein Jahr lang Krankenhaus, Reha und Co. über sich ergehen lassen musste, darf sie endlich nach Hause zu ihrer Familie und ihren Freunden. Fieberhaft versucht sie die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren und herauszufinden, welche Persönlichkeitsänderung damals in ihr vorging – eine Persönlichkeitsveränderung, von der sie immer nur Andeutungen mitbekommt. Und dann gibt es da auch noch Kai, einen völlig Fremden, von dem sie sich sofort angezogen fühlt ... und Holden, ihr Exfreund.
Dieses Cover ist zum Verlieben - zauberhaft, sommerlich und doch geheimnisvoll. Aufgrund dieses fantastischen Covers und des interessanten Klappentextes war ich sehr neugierig auf die Geschichte.
Der Magellan Verlag zeichnet sich für mich durch sehr besondere Geschichten und ihre außergewöhnliche Covergestaltung aus.
"Alles was ich weiß" ist ein Schmuckstück und auch beim Abnehmen des Schutzumschlages sieht man eine filigrane, schöne Umschlaggestaltung.
Die Geschichte beginnt mit Embers Entlassung aus dem Addington Krankenhaus und dem damit verbundenen, zerbrochenen Gefühlszustandes der Protagonistin. Bereits am Anfang des Buches bekommt man erste Hinweise dafür, dass Ember sich vor dem Unfall verändert hat.
Nachdem sie bald herausfindet, dass ihr Beifahrer bei dem Unfall ums Leben gekommen ist, stürzt sie in tiefe Trauer und leidet unter schweren Schuldgefühlen. Wer war dieser Anthony, den sie "umgebracht" hat? Wie gut kannte sie ihn? Ember versucht die Bruchteile ihrer Erinnerungen wie Puzzleteile zusammenzufügen, um ihr altes Ich wieder zu finden.
"War diese Liebe überhaupt noch da? Oder war mein neues Ich nur noch eine windschiefe Karikatur meines alten und ich merkte es gar nicht?"
Sehr gut gefallen haben mir die zwei großen Leidenschaften von Ember – das Tanzen und das Kochen. Besonders ihre Liebe zum Kochen arbeitet die Autorin sehr schön heraus. Auch die Musik von "Weregirl", die sie durch die schwere Zeit begleitet, wird sehr kraftvoll und intensiv beschrieben.
Die Geschichte von Ember wird vor der herbstlichen und winterlichen Kulisse New Yorks erzählt. Die Autorin erschafft hier eine wunderbare Atmosphäre, besonders durch gemütliche Cafés, wie das "Café Dave & Busters" und im Kontrast dazu die coole New Yorker Club Szene, wie das Areacode.
Das Motiv der Rebellion wird in dem Jugendbuch sehr schön eingearbeitet. Das Buch spiegelt einfühlsam den Wunsch von Teenagern wieder, sich verändern zu wollen – die komplette Typveränderung von der behüteten Tänzerin zur rebellischen Köchin, die lieben und leben will. Diese rebellische Phase, die Ember durchlebt, wird vor allem auch durch die beiden Jungs Kai und Holden reflektiert. Holden, Embers Exfreund ist lieb, nett, zuverlässig und die beiden kennen sich schon ewig. Kai dagegen ist der attraktive Fremde, von dem sie sich sofort angezogen fühlt. Ember ist hin- und hergerissen zwischen den beiden und vertraut schließlich auf ihr Herz.
"Die unerwartete Welle der Erinnerung war wie die Umarmung eines lange verschollenen Freundes."
Bei den Protagonisten bin ich zwiegespalten. Während mir einige Charaktere sehr gut gefallen haben, waren mir einige Charaktere zu blass gezeichnet. Auch mit Ember hatte ich einige Probleme. Einerseits bekommt man als Leser gefühlvolle Einblicke in Embers Gefühlschaos und ihre Verzweifelung, dennoch fehlte mir ein wenig der Tiefgang.
"Alles was ich von mir weiß" liest sich sehr flüssig und man taucht in die Geschichte ein, dennoch fehlt mir die Tiefe und der letzte Tick, der die Geschichte zu etwas ganz Besonderem macht.
Obwohl mir die Tiefe fehlte, ist das Buch eine tolle Unterhaltungsleküre mit einem einigen poetischen, schönen Stellen und Zitaten. Das Ende hat mir unheimlich gut gefallen, weil es unvorhersehbar und originell ist.
Ein Jugendroman, der von der Suche nach dem alten Ich handelt. Die Kulisse New Yorks, die Leidenschaften der Protagonistin und das interessante Thema schaffen ein schönes Lesevergnügen. Leider fehlte ein wenig der Tiefgang und die Besonderheit, so dass das Buch für mich eine kurzweilige Unterhaltungsleküre blieb. Dennoch ein lesenswerter Jugendroman über Liebe, Rebellion und Freundschaft!

Preis:16, 95 €
Seitenanzahl: 336 Seiten
Reihe?: EinzelbandHier könnt ihr das Buch versandkostenfrei bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen
Adele Griffin ist die Autorin zahlreicher Kinder-
und Jugendbücher und wurde bereits zweimal für den amerikanischen
National Book Award nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann Erich,
ihren zwei kleinen Kindern und ihrem Hund Edith in New York.
Als ich vom Mittagessen zurückkam, hatten sie mein Zimmer leer geräumt.
Nach einem schweren Autounfall verliert Ember die Erinnerung an die letzten sechs Wochen. Nachdem sie ein Jahr lang Krankenhaus, Reha und Co. über sich ergehen lassen musste, darf sie endlich nach Hause zu ihrer Familie und ihren Freunden. Fieberhaft versucht sie die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren und herauszufinden, welche Persönlichkeitsänderung damals in ihr vorging – eine Persönlichkeitsveränderung, von der sie immer nur Andeutungen mitbekommt. Und dann gibt es da auch noch Kai, einen völlig Fremden, von dem sie sich sofort angezogen fühlt ... und Holden, ihr Exfreund.
Dieses Cover ist zum Verlieben - zauberhaft, sommerlich und doch geheimnisvoll. Aufgrund dieses fantastischen Covers und des interessanten Klappentextes war ich sehr neugierig auf die Geschichte.
Der Magellan Verlag zeichnet sich für mich durch sehr besondere Geschichten und ihre außergewöhnliche Covergestaltung aus.
"Alles was ich weiß" ist ein Schmuckstück und auch beim Abnehmen des Schutzumschlages sieht man eine filigrane, schöne Umschlaggestaltung.
Die Geschichte beginnt mit Embers Entlassung aus dem Addington Krankenhaus und dem damit verbundenen, zerbrochenen Gefühlszustandes der Protagonistin. Bereits am Anfang des Buches bekommt man erste Hinweise dafür, dass Ember sich vor dem Unfall verändert hat.
Nachdem sie bald herausfindet, dass ihr Beifahrer bei dem Unfall ums Leben gekommen ist, stürzt sie in tiefe Trauer und leidet unter schweren Schuldgefühlen. Wer war dieser Anthony, den sie "umgebracht" hat? Wie gut kannte sie ihn? Ember versucht die Bruchteile ihrer Erinnerungen wie Puzzleteile zusammenzufügen, um ihr altes Ich wieder zu finden.
"War diese Liebe überhaupt noch da? Oder war mein neues Ich nur noch eine windschiefe Karikatur meines alten und ich merkte es gar nicht?"
Sehr gut gefallen haben mir die zwei großen Leidenschaften von Ember – das Tanzen und das Kochen. Besonders ihre Liebe zum Kochen arbeitet die Autorin sehr schön heraus. Auch die Musik von "Weregirl", die sie durch die schwere Zeit begleitet, wird sehr kraftvoll und intensiv beschrieben.
Die Geschichte von Ember wird vor der herbstlichen und winterlichen Kulisse New Yorks erzählt. Die Autorin erschafft hier eine wunderbare Atmosphäre, besonders durch gemütliche Cafés, wie das "Café Dave & Busters" und im Kontrast dazu die coole New Yorker Club Szene, wie das Areacode.
Das Motiv der Rebellion wird in dem Jugendbuch sehr schön eingearbeitet. Das Buch spiegelt einfühlsam den Wunsch von Teenagern wieder, sich verändern zu wollen – die komplette Typveränderung von der behüteten Tänzerin zur rebellischen Köchin, die lieben und leben will. Diese rebellische Phase, die Ember durchlebt, wird vor allem auch durch die beiden Jungs Kai und Holden reflektiert. Holden, Embers Exfreund ist lieb, nett, zuverlässig und die beiden kennen sich schon ewig. Kai dagegen ist der attraktive Fremde, von dem sie sich sofort angezogen fühlt. Ember ist hin- und hergerissen zwischen den beiden und vertraut schließlich auf ihr Herz.
"Die unerwartete Welle der Erinnerung war wie die Umarmung eines lange verschollenen Freundes."
Bei den Protagonisten bin ich zwiegespalten. Während mir einige Charaktere sehr gut gefallen haben, waren mir einige Charaktere zu blass gezeichnet. Auch mit Ember hatte ich einige Probleme. Einerseits bekommt man als Leser gefühlvolle Einblicke in Embers Gefühlschaos und ihre Verzweifelung, dennoch fehlte mir ein wenig der Tiefgang.
"Alles was ich von mir weiß" liest sich sehr flüssig und man taucht in die Geschichte ein, dennoch fehlt mir die Tiefe und der letzte Tick, der die Geschichte zu etwas ganz Besonderem macht.
Obwohl mir die Tiefe fehlte, ist das Buch eine tolle Unterhaltungsleküre mit einem einigen poetischen, schönen Stellen und Zitaten. Das Ende hat mir unheimlich gut gefallen, weil es unvorhersehbar und originell ist.
Ein Jugendroman, der von der Suche nach dem alten Ich handelt. Die Kulisse New Yorks, die Leidenschaften der Protagonistin und das interessante Thema schaffen ein schönes Lesevergnügen. Leider fehlte ein wenig der Tiefgang und die Besonderheit, so dass das Buch für mich eine kurzweilige Unterhaltungsleküre blieb. Dennoch ein lesenswerter Jugendroman über Liebe, Rebellion und Freundschaft!