Vorstellung und Interview mit Gabriella Engelmann

09:00

Hallo meine lieben Lesebegeisterten,
Gabriella Engelmann ist so eine nette, liebe Autorin - und ich stelle sie Euch heute näher vor und habe auch noch ein Interview mit ihr für Euch. 

Sie hat schon unglaublich viele Jugendbücher und Frauenromane geschrieben, deshalb stelle ich Euch nur die Bücher genauer vor, die ich von ihr auch kenne.

Eine kurze Biografie zur Autorin:

Die gebürtige Münchnerin Gabriella Engelmann entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Märchen stand sie bisher skeptisch gegenüber – was sich mit "Weiß wie Schnee, rot wie Blut, grün vor Neid" schlagartig geändert hat.

Wunderschön ist, dass Gabriella Engelmann viele Märchenadaptionen für Jugendliche geschrieben hat, sowie eine große Liebe zu den Nordsee-Inseln besitzt, die auch in ihren Romanen eine große Rolle spielen.


Cinderella Undercover

ist eine Märchenadaption von Aschenputtel. Cynthia, deren Mutter vor Kurzem gestorben ist, hat hier die Rolle des Aschenputtels. Sie versucht Daniel "ihren Prinzen" mit ihrer Street Art zu beeindrucken.
Dieses Jugendbuch ist eine tolle moderne Cinderella-Story, in der es um Kunst geht und natürlich die Liebe.



Im Pyjama um halb vier

hat Gabriella Engelmann zusammen mit Joachim Friedrich geschrieben.  
Es handelt von Lulu und Ben, die sich aufgrund einer falsch gesendeten E-Mail virtuell kennenlernen. In ihren Mails und Chats können über alles reden. Doch dann entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden und sie wollen sich treffen.
Hat ihre Liebesgeschichte ein Happy-End? :)

Ein tolles, amüsantes und gleichzeitig berührendes Jugendbuch. <3



"Sommerwind" handelt von Felicitas, die alte Liebesbriefe auf ihrem Dachboden in Hamburg findet. Die Briefe werden an einen gewissen "geliebten Zugvogel" geschrieben und sind nur mit der Initiale A. unterschrieben.
Da Felicitas Regieassistentin ist und einen Film auf Föhr drehen darf, macht sie sich auf die Suche nach dem geheimnissvollen Briefeschreiber...

Ein wirklich schöner Sommerroman, bei dem man Fernweh bekommt und sich wünscht auf Föhr zu sein.



Interview mit der lieben Gabriella Engelmann:

1.) Wo schreibst Du am liebsten? Gibt es einen Ort, der Dich inspiriert?

Exposés, also die Idee zu einem Buch, schreibe ich am liebsten in einem Café in der Nähe des Ortes, an dem die Geschichte spielen wird. Das gibt mir das wohlige Gefühl, schon „mittendrin“ zu sein. Das Schreiben des eigentlichen Textes findet allerdings ausschließlich an meinem Schreibtisch statt, weil ich mich da am besten konzentrieren kann. Jede Art von Ablenkung muss nämlich UNBEDINGT vermieden werden.

2.) Wann hast Du Deine erste Geschichte geschrieben? Wie entstand der Wunsch bei Dir Autorin zu werden?

Das war für die Kinderbuch-Anthologie „Pfeif der Angst ein Liedchen“, die sich gegen rechte Gewalt engagiert hat. Da habe ich insgesamt drei Texte als Ghostwriterin für Prominente geschrieben, die zwar unsere Aktion gern unterstützen wollten, sich aber nicht zum Schreiben berufen fühlten;-) Erst danach folgte mein Debütroman „Die Promijägerin.“ Dieses Buch habe ich geschrieben, weil ich eines Nachts davon geträumt hatte. Am nächsten Tag saß ich am Computer – und ein halbes Jahr später wurde der Stoff auf der Frankfurter Buchmesse verkauft.

3.) Hörst Du Musik während Du schreibst?

Äußerst selten. Wenn überhaupt, nur instrumentale, denn Songtexte würden mich zu sehr ablenken. Allerdings „tune“ ich mich manchmal vor dem Start des Schreibens mit entsprechender Musik ein. Im Falle der „Goldmarie auf Wolke 7“ habe ich meist den Song WINTER von Tori Amos gehört. Vor dem „Sommerwind“ die wunderschönen Klangmelodien des Föhrer Künstlers Hauke Nissen (http://haukenissen.de/). Für mein neuestes Projekt habe ich mir gerade den Sampler „Relax Edition 8“ von Blank & Jones bestellt. Wofür ich den brauche, wird allerdings noch nicht verraten ;-).

4.) Hast Du ein schriftstellerisches Vorbild oder Idol?

Keinen bestimmten. Aber es gibt eine ganze Reihe Autoren, die wirklich TOLL schreiben – auch deutschsprachige. Ich mag den poetischen Stil von Nina George, die zarte Klugheit von Marie Velden oder Wilhelm Genazino, aber auch das Schwärmerisch-Blumige der Lateinamerikaner, den coolen Ton der Amerikaner, insbesondere von Raymond Carver. Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen. Mein absolutes Lieblingsbuch ist LICHT von Christoph Meckel.

5.) Mit welchem Deiner Charaktere identifizierst Du Dich am meisten?
Gibt es einen Charakter in einem Deiner Bücher, der einer Person, die Du kennst, ähnlich sind?

Eigentlich mit allen, denn in jedem von ihnen steckt ein Teil von mir. Sozusagen die Summe meiner Beobachtungen, meines Erlebten, meiner Gefühle, meiner Wünsche, Träume, Hoffnungen und Ängste. Das Schöne ist, dass ich all dies immer wieder auf mehrere Figuren verteilen kann.
 
6.) Welcher Deiner Charaktere ist Dir am meisten ans Herz gewachsen?

Hm, schwere Frage … im Laufe des Schreibens tatsächlich die LYKKE aus der „Goldmarie“, weil sie sehr widersprüchlich und widerspenstig ist, und im Verlauf des Märchens eine enorme Entwicklung durchmacht. Aktuell liebe ich aber auch LEEVKE aus dem Sommerwind und weiß, dass es meinen Lesern ebenso geht. Deshalb werde ich sie irgendwann sicher wieder auf eine Reise schicken und ihr zusehen, was sie dabei erlebt.

7.) Was machst Du, wenn Du nicht schreibst?

An normalen Arbeitstagen all das, was ebenfalls zu meinem Beruf gehört: Leserpost beantworten, Bücher signieren und verschicken, mich auf facebook herumtreiben, administrative Dinge erledigen, mit meiner Agentin telefonieren, Reisen und Lesungen organisieren, neue Projekte vorbereiten – und Interviews beantworten J.

8.) Was war das schönste Erlebnis, das Du als Autorin bisher hattest?

Für mich ist es immer wieder ein ganz besonderes Geschenk, diejenigen zu treffen, für die ich meine Bücher schreibe: Die Leser. Wenn ich sehen kann, wer sozusagen „am anderen Ende“ dessen, woran ich so lange und mit viel Herzblut gearbeitet habe, steht – ist das einfach nur großartig!

9.) Wie sieht ein freier Tag bei Dir aus?

In meiner „freien“ Zeit,  die es in diesem klassischen Sinn gar nicht gibt, weil sich bei Kreativen zumeist alles miteinander vermischt, treffe ich gern Freunde, koche für sie. Ich gehe gern in Ausstellungen, ins Theater oder Kino, tanze Ballett, entspanne einfach bei einem Schaumbad mit Kerzen oder lümmle mit einem guten Buch auf dem Sofa. Als echte Sonnenanbeterin versuche ich so viel Zeit wie möglich auf meiner Terrasse zu verbringen, wo ich mich stundelang damit beschäftigen kann, den Blumen beim Wachsen zuzusehen. Außerdem gehört zu einem echten freien Tag auf alle Fälle das Ausschlafen und danach eine ausgiebige „Kaffeeorgie“ im Bett, mit Zeitschriften und ganz viel unverplanter Zeit.

10.) Du lebst in Hamburg, wie Deine Protagonistin Felicitas in Deinem Roman „Sommerwind“, aber Du fährst oft an die Nordsee. Außerdem spielen mehrere Deiner Romane auf Föhr, Sylt und Amrum. Da hast Du auch bei mir das Fernweh geweckt. ;) Wie entstand Deine Liebe zu diesen Inseln?

Von Hamburg aus hat man es ja zum Glück nicht soweit bis zu den nordfriesischen Inseln. Meine erste Reise ging nach Amrum – und ich war von der ersten Sekunde an in diese Insel verliebt. Später gesellten sich noch Sylt und Föhr dazu, und die Liebe zu dieser Region wurde noch größer. Wieso das so ist, kann ich gar nicht genau sagen. Die Landschaft ist natürlich wunderschön, das Meer ist es auch. Ich liebe diesen weiten Himmel, das Ursprüngliche, die Freundlichkeit der Inselbewohner und deren bodenständige Lässigkeit. Davon würde ich mir gern mal eine Scheibe abschneiden. Auf den Inseln lernt man nämlich schnell, dass es keinen großen Sinn macht, Pläne zu schmieden – es kommt meist eh anders …

11.) Du hast viele Märchenadaptionen geschrieben. Mir hat „Cinderella Undercover“ so gut gefallen! Welches war Dein Lieblingsmärchen in Deiner Kindheit? Und wie kamst Du auf die märchenhafte Idee diese Bücher zu schreiben? 

Die Idee kam vom Arena - Verlag, was mich amüsierte, da ich seit meiner Kindheit ein ambivalentes Verhältnis zu Märchen habe. Einerseits haben sie mich fasziniert, andererseits habe ich mich vor ihnen gefürchtet. Meine eigenen Märchen mag ich aber, ganz speziell – wie du – Cinderella und die Goldmarie. Als Kind hatte es mir besonders Dornröschen angetan.

12.) In Deinem Roman „Sommerwind“ ist Felicitas eine Regieassistentin. Wie schwer war es für Dich sich in die Filmwelt einzuarbeiten? Wie hast Du das geschafft?

Das war schon eine kleine Herausforderung, aber die konnte ich mit Hilfe meiner Autorenkollegin Jana Voosen meistern, die mir allerdings nach dem Lesen schrieb, einiges sei doch ein wenig „unwahrscheinlich“, aber sie mochte den Roman sehr. Als Autorin weiß sie natürlich selbst am besten, dass man manches umdichten muss, damit es zur Dramaturgie des Plots passt ;-) Eine große Hilfe war mir auch Claudia Krebs, eine wunderbare Filmproduzentin, die damals gern die „Promijägerin“ verfilmen wollte.

13.) In Deinem Roman „Schluss mit Lustig“ ist die Hauptperson July anfangs eine Pessimistin, die durch einen Schlag auf den Kopf zur Optimistin wird. Wie würdest Du Dich selbst einschätzen? 

Ich bin so was wie eine Optipessimistin – je nach Tagesform ;-) Im Grunde meines Herzens glaube ich daran, dass alles gut wird und die Dinge, die uns belasten, nicht ohne Grund geschehen. Aber natürlich habe auch ich Tage, an denen ich wütend oder traurig bin – oder in der festen Überzeugung lebe, dass morgen die Welt untergeht. Aber ich habe gelernt, wie ich solchen Tiefs entgegensteuern kann – und das ist doch auch schon was.

14.) „Im Pyjama um halb 4“ hast Du zusammen mit Jakob M. Leonhard geschrieben. War es schwierig zusammen ein Buch zu schreiben?

Sagen wir es mal so: Es war für uns beide eine Herausforderung ;-) Natürlich sind wir zwei unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Arbeitsstilen Tagesrhythmus, und es war nicht immer leicht, das alles unter einen Hut zu kriegen. Aber es hat riesigen Spaß gemacht und wir waren uns am Ende beide einig, wir würden ES jederzeit wieder zusammen tun. :-)

Vielen lieben Dank für das schöne Interview und Deine interessanten Antworten, liebe Gabriella. <3

Gabriella findet Ihr auch auf Facebook und hier findet Ihr noch ihre Homepage. 
Januar 2015 wird ein Kinderbuch im zauberhaften Magellan Verlag von ihr erscheinen.
Ich bin sehr gespannt darauf!

Ich hoffe Euch hat meine Autorenvorstellung und das Interview gefallen. :-)

Mich würde interessieren, ob ihr schon ein Buch der Autorin kennt, wenn ja welches und wie es Euch gefallen hat! 

Ganz liebe Grüße und Euch noch einen schönen Dienstag,
Hannah





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16 Kommentare

  1. Hallo Hannah,
    danke für den tollen Bericht und die Büchervorstellung.
    Dir noch einen schönen Tag und ganz liebe Grüße
    Daniela

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    1. Hallo Daniela,
      sehr gerne und vielen Dank für Deine lieben Worte!
      Ich wünsche Dir noch ein tolles Wochenende. :)
      Ganz liebe Grüße,
      Hannah

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  2. Ich finde Gabriella Engelmann total toll. Im Pyjama muss unbedingt fortgeführt werden. Das offene Ende macht mich jetzt noch fertig ☺
    GLG,
    Mel

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    1. Ich fände es auch total toll, wenn "Im Pyjama.." weiter geführt werden würde!
      Hihi, ich kann Dich gut verstehen, Mel. ;)

      Ganz liebe Grüße,
      Hannah <3

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  3. Danke für das interessante Interview.

    Liebe Grüße, Tina

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  4. Hallo meine allerliebste Hannah <3,

    danke für dieses wundervolle Interview.

    Garbriella Engelmann ist eine unglaublich tolle und sympathische Frau und das spiegelt sich in all ihren Antworten wieder. Ich durfte sie im letzten Sommer persönlich kennen lernen und denke unglaublich gerne an den Abend und das nette Frühstück zurück.

    Liebste Grüße, Ally

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    1. Hallo meine allerliebste Ally <3,

      sehr gerne und danke für Deinen lieben Kommentar! :)

      Oh, Du durftest sie schon persönlich kennenlernen, das klingt ja total toll! Ich hatte leider noch nie die Möglichkeit dazu.
      Du musst mir unbedingt mehr von dem Treffen erzählen!

      Allerliebste Grüße, Hannah <3

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  5. Gerade dieser Satz, dass es für Kreative gar keine richtige freie Zeit in diesem Sinne gibt, hat es für mich einfach auf dem Punkt gebracht. Weil's mir auch so geht...

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  6. Ein schönes Interview :)
    Ich habe tatsächlich noch keins ihrer Bücher gelesen, aber die hören sich echt süß an, ich glaube das muss ich sehr bald mal nachholen :)
    Liebe Grüße Hannah ♥

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    1. Dankeschön. :)
      Das solltest Du wirklich bald nachholen, liebe Hannah! <3

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  7. Ein gelungenes Interview, das schon fast wie ein Gespräch unter Freundinnen klingt. Gabriella ist wirklich eine ganz Nette und ich mag ihre "Erwachsenen"-Romane wirklich sehr. Natürlich freue ich mich schon wie Bolle auf das Neue :-)
    Liebe Grüße Sabine

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    1. Dankeschön liebe Sabine.
      Freut mich, wenn es Dir gefallen hat. :)
      Hihi, das stimmt.
      Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Spaß mit Gabriellas Büchern! :) <3

      Ganz liebe Grüße,
      Hannah

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