Rezension zu "Alles was ich von mir weiß" von Adele Griffin

15:00

Verlag: Magellan Verlag 

Erscheinungsdatum: 17. Juli 2015

Preis:16, 95 €

Seitenanzahl: 336 Seiten
Reihe?: Einzelband

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Adele Griffin ist die Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher und wurde bereits zweimal für den amerikanischen National Book Award nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann Erich, ihren zwei kleinen Kindern und ihrem Hund Edith in New York.


 Als ich vom Mittagessen zurückkam, hatten sie mein Zimmer leer geräumt.
Nach einem schweren Autounfall verliert Ember die Erinnerung an die letzten sechs Wochen. Nachdem sie ein Jahr lang Krankenhaus, Reha und Co. über sich ergehen lassen musste, darf sie endlich nach Hause zu ihrer Familie und ihren Freunden. Fieberhaft versucht sie die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren und herauszufinden, welche Persönlichkeitsänderung damals in ihr vorging – eine Persönlichkeitsveränderung, von der sie immer nur Andeutungen mitbekommt. Und dann gibt es da auch noch Kai, einen völlig Fremden, von dem sie sich sofort angezogen fühlt ... und Holden, ihr Exfreund.

Dieses Cover ist zum Verlieben - zauberhaft, sommerlich und doch geheimnisvoll. Aufgrund dieses fantastischen Covers und des interessanten Klappentextes war ich sehr neugierig auf die Geschichte.

Der Magellan Verlag zeichnet sich für mich durch sehr besondere Geschichten und ihre außergewöhnliche Covergestaltung aus.
"Alles was ich weiß" ist ein Schmuckstück und auch beim Abnehmen des Schutzumschlages sieht man eine filigrane, schöne Umschlaggestaltung.



Die Geschichte beginnt mit Embers Entlassung aus dem Addington Krankenhaus und dem damit verbundenen, zerbrochenen Gefühlszustandes der Protagonistin. Bereits am Anfang des Buches bekommt man erste Hinweise dafür, dass Ember sich vor dem Unfall verändert hat. 
Nachdem sie bald herausfindet, dass ihr Beifahrer bei dem Unfall ums Leben gekommen ist, stürzt sie in tiefe Trauer und leidet unter schweren Schuldgefühlen. Wer war dieser Anthony, den sie "umgebracht" hat? Wie gut kannte sie ihn? Ember versucht die Bruchteile ihrer Erinnerungen wie Puzzleteile zusammenzugen, um ihr altes Ich wieder zu finden. 

"War diese Liebe überhaupt noch da? Oder war mein neues Ich nur noch eine windschiefe Karikatur meines alten und ich merkte es gar nicht?"

Sehr gut gefallen haben mir die zwei großen Leidenschaften von Ember das Tanzen und das Kochen. Besonders ihre Liebe zum Kochen arbeitet die Autorin sehr schön heraus. Auch die Musik von "Weregirl", die sie durch die schwere Zeit begleitet, wird sehr kraftvoll und intensiv beschrieben.

Die Geschichte von Ember wird vor der herbstlichen und winterlichen Kulisse New Yorks erzählt. Die Autorin erschafft hier eine wunderbare Atmosphäre, besonders durch gemütliche Cafés, wie das "Café Dave & Busters" und im Kontrast dazu die coole New Yorker Club Szene, wie das Areacode.
Das Motiv der Rebellion wird in dem Jugendbuch sehr schön eingearbeitet. Das Buch spiegelt einfühlsam den Wunsch von Teenagern wieder, sich verändern zu wollen die komplette Typveränderung von der behüteten Tänzerin zur rebellischen Köchin, die lieben und leben will. Diese rebellische Phase, die Ember durchlebt, wird vor allem auch durch die beiden Jungs Kai und Holden reflektiert. Holden, Embers Exfreund ist lieb, nett, zuverlässig und die beiden kennen sich schon ewig. Kai dagegen ist der attraktive Fremde, von dem sie sich sofort angezogen fühlt. Ember ist hin- und hergerissen zwischen den beiden und vertraut schließlich auf ihr Herz.

"Die unerwartete Welle der Erinnerung war wie die Umarmung eines lange verschollenen Freundes."

Bei den Protagonisten bin ich zwiegespalten. Während mir einige Charaktere sehr gut gefallen haben, waren mir einige Charaktere zu blass gezeichnet. Auch mit Ember hatte ich einige Probleme. Einerseits bekommt man als Leser gefühlvolle Einblicke in Embers Gefühlschaos und ihre Verzweifelung, dennoch fehlte mir ein wenig der Tiefgang
"Alles was ich von mir weiß" liest sich sehr flüssig und man taucht in die Geschichte ein, dennoch fehlt mir die Tiefe und der letzte Tick, der die Geschichte zu etwas ganz Besonderem macht. 

Obwohl mir die Tiefe fehlte, ist das Buch eine tolle Unterhaltungsleküre mit einem einigen poetischen, schönen Stellen und Zitaten. Das Ende hat mir unheimlich gut gefallen, weil es unvorhersehbar und originell ist. 
 

Ein Jugendroman, der von der Suche nach dem alten Ich handelt. Die Kulisse New Yorks, die Leidenschaften der Protagonistin und das interessante Thema schaffen ein schönes Lesevergnügen. Leider fehlte ein wenig der Tiefgang und die Besonderheit, so dass das Buch für mich eine kurzweilige Unterhaltungsleküre blieb. Dennoch ein lesenswerter Jugendroman über Liebe, Rebellion und Freundschaft!

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6 Kommentare

  1. Hallo liebste Hannah! <3

    Eine sehr schöne Rezension.
    Ich muss ja zu meiner Schande zugeben, dass ich bisher noch kein Buch vom Mangellan Verlag gelesen habe, mich aber jedes einzelne so anspricht. Hast du denn einen absoluten Liebling aus dem Verlag, den du mir ans Herz legen kannst?

    Liebste Grüße,
    Franzi

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  2. Huhu!
    Ich kann eigentlich nur unterschreiben, schöne Lesestunden hatte ich auch, nur viel tiefer ging es nicht...

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  3. Hallöchen liebe Hannah,
    wir sind uns da recht einig was unsere Meinung zu diesem Buch betrifft. Ich fand die Idee auch richtig super und der Schluss war meiner Meinung nach der Hammer, aber die Umsetzung an sich war leider irgendwie flach. Mir haben insgesamt die Emotionen gefehlt. Leider.
    Ich habe deine Rezension bei mir verlinkt. :)

    Hoffe, dass das okay ist. :)

    Liebst, Lotta

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  4. Das klingt ja ganz nett - nicht zu anspruchsvoll, eher zum berieseln lassen. Hätte ich nur mal wieder Zeit für ein Buch.

    Liebe Grüße,
    Verena
    whoismocca.com

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  5. Ein unvorhergesehenes Ende, dass hatte ich bei meinem ersten Buch aus dem Magellan Verlag auch. Ich habe "Kirschen im Schnee" gelesen, ein super Buch ;) Deine Rezi ist toll :) Schade, dass das Buch nicht so tiefgründig war.

    LG Leni

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  6. Huhu meine allerliebste Hannah <3

    ich finde es ja immer besonders schön, wenn wir Rezensionen zu einem Buch fast zur selben Zeit online stellen.

    Ich war allerdings rund um begeistert von "Alles was ich von dir weiß", auch Ember mochte ich gerade wegen ihren vielen Facetten so gerne. Die ganze Geschichte rund um Kai, Embers Schuldgefühle und den Weg den sie letztendlich geht, waren absolut glaubwürdig und echt.

    Eine sehr schöne Rezension :-*

    Drück ich, Küsschen, Ally

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