Rezension zu "Auf und davon" von David Arnold

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Verlag: Heyne fliegt   
Erscheinungsdatum: 24. August 2015
Preis: 14, 99 €
Seitenanzahl: 384 Seiten
Reihe?: Einzelband


Bevor er zum Schreiben kam, war David Arnold schon Musiker, Produzent, Vorschullehrer und Vollzeit-Dad. Auf und davon ist sein von Presse und Lesern begeistert besprochener Debütroman. Der Autor lebt mit seiner Familie in Lexington, Kentucky.

Dinge werden erst Dinge, wenn man sie ausspricht.


Schon lange stellt sich Mary Iris Malone, kurz Mim, vor abzuhauen. Seit ihre Eltern sich scheiden ließen, lebt Mim in einer inneren Leere. Nachdem sie unbeabsichtigt ein Gespräch belauscht und mitbekommt, dass ihre Mutter eine Krankheit hat, packt sie ihren Koffer und beschließt zu ihr zu fahren. Ohne ihrem Vater und ihrer Stiefmutter Kathy Bescheid zu sagen, macht sie sich auf den Weg nach Cleveland. Rechtzeitig zu dem Labour Day will sie ihre Mutter endlich wiedersehen.
Auf dieser langen Reise erlebt Mim allerhand Abenteuerliches und erlebt einen Reifeprozess.

Aufgrund des farbenfrohen Covers mit der Shilouette und des Titels erwartete ich eine Geschichte voller Lebensfreude und Energie gemischt mit einer melancholischen Stimmung. Dennoch ging ich komplett unvoreingenommen und offen an das Buch heran - und genau das erwies sich als richtig.
Mir fiel der Anfang in die Geschichte recht leicht aufgrund der einleitenden Erklärungen der Protagonistin. Bereits auf den ersten Seiten fällt der spezielle Schreibstil und die Besonderheit der Geschichte auf. Als Leser wird man direkt in den Bus nach Cleveland gesetzt und ein unvorhersehbarer Trip beginnt.

„Und so simpel das klingt, ich glaube zu begreifen, wer man ist - und wer nicht - ist das Wichtigste von allem Wichtigen."

Die Kapitel sind mit Kilometerangaben versehen, was dem Buch ein wenig den Charakter eines Roadtrips verleiht. In der Ich-Perspektive erzählt die Protagonistin Mim in einem lebhaften Stil die Geschichte.
Über Briefe, die Mim auf ihrer Reise schreibt und Erinnerungsfetzen erfährt man nach und nach alles über Mims Vergangenheit.
Der Schreibstil des Autors hat mir außergewöhnlich gut gefallen. Lebhaft, bildlich, witzig und tiefgründig erzählt David Arnold Mims Geschichte. Die kurzen prägnanten Sätze werden von Einwürfen und bildlich beschriebenen Situationen durchbrochen.

„Aber selbst heute noch fällt mir, wenn man Anomalie im Sinne einer Abweichung vomNormalen, von der Norm versteht, kein passenderes Wort ein, um mich selbst zu beschreiben."

Das gesamte Buch spielt in einem Zeitraum von nur wenigen Tagen und doch ist die Geschichte voller Abenteuer, Begegnungen und skurriler Momente.
Ernste Themen wie Krankheiten und Missbrauch werden einfühlsam und authentisch von David Arnold in die Geschichte eingewoben.
Die Protagonistin Mim ist ehrlich, taff, stur und doch liebenswert. Sie hat ihre Kanten und Eigenheiten, unter anderem durch ihre Krankheit. Auch die Nebencharaktere wie die alte Dame Arlene, der Ponchomann und Mims Freunde Walt und der attraktive Beck sind stark gezeichnet mit Eigenheiten. Anhand des Klappentextes und der Aufmachung des Romans hätte ich nie gedacht, dass die Geschichte eine solche Verrücktheit und eine derartige Tiefe besitzt. 

 „Darin spüre ich die Dinge, die er sagen möchte, aber nicht kann. Ich spüre seinen Schmerz und seine kindliche Unschuld, seine unbeschwerte Freude und was weiß ich ... das Leben oder so."

Aufgrund der immer neuen Ereignisse befindet man sich in einem Lesesog, der nie abbricht. Das Buch lässt sich flüssig lesen und doch regt es zum Nachdenken an und lässt einen öfters schlucken.
Mein einziger Kritikpunkt an dem Roman ist der Klappentext, der meiner Meinung nach nicht richtig zu der Geschichte passt, weil es so gewöhnlich nach dem Leben einer rebellischen Jugendlichen klingt.
David Arnolds Debütroman ist ein Juwel - authentisch, herzerwärmend und etwas ganz Besonderes!

Wer einen außergewöhnlichen, definitiv einzigartigen Roman über das Leben lesen möchte, sollte unbedingt "Auf und davon" lesen.
Besonders die Tiefe und die Skurilität der Geschichte haben mich komplett überzeugt. Lasst euch ohne Vorstellungen und Erwartungen auf Mim und ihre Welt ein und erlebt ein tiefgehendes, literarisches Abenteuer!


„Vielleicht könnte ich den Mut aufbringen, jene Worte auszusprechen, die auszusprechen so wenige Menschen in der Lage sind: Ich weiß nicht warum ich tue, was ich tue. So ist das eben manchmal."

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2 Kommentare

  1. Oh ja, die Geschichte war wirklich sehr skurril, ich hätte mir bei einigen Problemen nur andere Lösungen gewünscht. Trotzdem ein gutes Buch und dieses Cover... <3

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  2. Danke! :) Ich fand es wirklich klasse und bin gespannt auf die nächsten Bücher der Reihe...
    LG ♥

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