Rezension zu "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky und Filmreview zu der Buchverfilmung

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Verlag: Heyne Verlag

Erscheinungsdatum: 26.11.2013
Preis: 12, 99€
Seitenanzahl: 288 Seiten
Reihe?: Einzelband 

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Stephen Chbosky wuchs in Pittsburgh auf und studierte Filmwissenschaft an der University of Southern California. Sein erster Film The Four Corners of Nowhere wurde 1995 auf dem Sundance Film Festival gezeigt, für das Drehbuch zu Everything Divided gewann er zahlreiche Preise. Chbosky lebt in New York. Das also ist mein Leben ist sein erster Roman.



Charlie ist sechzehn, er ist in seinem ersten Jahr in der Highschool und hat die Probleme, die man in diesem Alter so hat: mit Mädchen, mit der Schule, mit sich selbst. Zumindest scheint es so zu sein. Doch in den Briefen, die er an einen unbekannten »Freund« schreibt, wird deutlich, dass Charlie eine ganz besondere Sicht auf die Welt hat: Er beobachtet die Menschen um sich herum, fragt sich, ob sie ihr Leben so leben, wie sie es möchten, und versucht verzweifelt, seine eigene Rolle in all dem, was wir Leben nennen, zu begreifen.



Lieber Freund,
ich schreibe Dir, weil sie meinte, dass Du zuhörst und verstehst und nicht versucht hast, auf dieser Party mit einer bestimmten Person zu schlafen, obwohl Du das gekonnt hättest.



Ein ganzer Roman, der allein aus zahlreichen Briefen an einen unbekannten Freund besteht? Anfangs fragte ich mich, ob diese Erzählweise einen ganzen Roman lang trägt. Aber diese Skepsis verflog schon nach wenigen Seiten. Und die Briefe von Charlie zogen mich geradezu in ihren Bann. Charlie schreibt mit so einer Offenheit und schonungslosen Ehrlichkeit, dass er einem schnell ans Herz wächst. Charlie ist ein einsamer Außenseiter, der von seinen Mitschülern vollkommen ausgegrenzt wird. Dennoch sind seine Briefe – bei aller Trauer und Melancholie, die in ihnen spürbar werden – auch immer voller Witz.

© Capelight

Charlie findet mit Sam und Patrick zwei Freunde, die selbst so gar nicht in die oberflächliche Highschool-Welt passen. Da ist die einfühlsame, verständnisvolle Sam und da ist der schwule Patrick, der heimlich mit dem Quarterback Brad liiert ist. Und zudem hat Charlie mit seinem Englischlehrer Bill einen  Lehrer, wie man ihn sich nur erträumen kann. Bill gibt Charlie privat immer wieder Bücher zu lesen, die zu Charlies Lieblingsbücher werden. So tauchen in den Briefen oft Personen auf, von denen man gar nicht genug bekommen kann.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass das Jugendbuch in den 90-er Jahren spielt und immer wieder die Details dieser Zeit aufgreift, wie Kassetten oder Schallplatten.
Nicht nur die Literatur und das Schreiben, sondern auch die Musik spielen eine große Rolle in Charlies Leben. Die genannten Songs habe ich mir teilweise während dem Lesen angehört und mich so noch besser in Charlies verworrenes Gefühlsleben hineinversetzen können.


Das Buch steckt so voller Höhen und Tiefen, Freud und Leid – und all dies erleben wir ganz aus der Perspektive von Charlie. Herauskommt ein intensives Leseerlebnis.

Jetzt möchte ich noch auf die Buchverfilmung eingehen, dessen Regie der Autor selbst geführt hat. Zum Glück! Denn die Geschichte hätte schnell als beliebiger High-School-Film verhunzt werden können. Doch herauskommt dabei eine originelle, intelligente Buchverfilmung, die mir genauso gut gefallen hat wie das Buch.

Mit "Vielleicht lieber morgen" habe ich das Glück gehabt, einen Film zu entdecken, der etwas ganz Besonderes ist, eine echte Perle.   





© Capelight

Die Buchverfilmung zeugt von einer Stimmung, die teilweise von einem Moment auf den anderen wechselt, von der witzigen Komödie zur sensiblen Tragikkomödie.
Der Film brilliert mit einer sehr guten Besetzung, einer unglaublichen Ehrlichkeit und einer starken Authenzität. Der Charme der 90-er Jahre und der passende Soundtrack vollenden diesen Filmgenuss, der lange in mir nachgehallt hat. Mit diesem gefühlvollen, authentischen Film hätte ich anfangs nie gerechnet und kann ihn euch nur ans Herz legen.



Ein Briefroman, der berührt, zum Lachen bringt und zum Nachdenken anregt. Mit "Das also ist mein Leben" ist Chbosky ein einzigartiges Buch gelungen mit ungewöhnlichen, liebenswürdigen Protagonisten, einem Lebensgefühl mit passendem Soundtrack.
Die Buchverfilmung, bei der der Autor selbst Regie führte, steht dem Buch in nichts nach und beeindruckt durch seine Originalität, schauspielerisches Können und viel Gefühl.

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5 Kommentare

  1. Ich habe letztens auch angefangen, das Buch zu lesen, mich konnte es aber leider gar nicht überzeugen. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen und die Handlung konnte mich nicht wirklich fesseln.
    Aber den Film möchte ich gern noch gucken :)

    Liebe Grüße :)

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  2. Ich wollte das Buch sowieso noch lesen, jetzt werde ich aber auf jeden Fall auch den Film gucken! :)

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  3. Liebe Hannah^^

    Aww, eins meiner Lieblingsbücher, ich bin froh dass es dir auch gefallen hat!!Ein Lebensgefühl mit passendem Soundtrack, das ist schön!<3
    Briefromane sind toll, oder?:) Und dieser ist besonders wundervoll<3 Hach ich kann nicht aufhören zu schwärmen!
    Eine ganz tolle Rezension, auch dass du den Film mit hineingebracht hast ist super!!

    Liebste Grüße,
    Julia

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  4. The Perks of being a wallflower ist einfach etwas ganz besonderes. ♥
    Ich liebe das Buch und auch den Film. das Buch find ich auf englisch allerdings viiiieeel besser als auf deutsch, weil durch die Übersetzung ein paar schöne Zitate aus dem Orginal 'verwuscht' wurden :/
    Liebe Grüße, Bekky <3

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  5. Hallo.
    Eine sehr schöne Rezension; du hast das Buch (und auch den Film, den ich ebenfalls fantastisch finde) mit viel Begeisterung beschrieben. Mir persönlich hat das Buch an sich auch sehr gut gefallen, die Charaktere sind toll, ebenso wie die emotionale Handlung, die nicht mal so unrealistisch ist. Ich persönlich finde aber doch, dass der Stil, zumindest in der deutschen Fassung, etwas zu sehr an ein kleines Kind erinnert. Egal, wie außernseitermäßig Charlie ist, er ist intelligent und sechzehn Jahre alt, nicht zehn oder elf. Der etwas zu kindliche Stil ist aber auch alles, was ich daran auszusetzen habe.
    Tolles Buch, toller Film und tolle Rezension!

    LG

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