{En Revue} Literatur, Film und Gedankenfetzen

15:40

Philosophischer Input, Filmperlen und ein neuer Anfang in Frankreich


Hallo meine lieben Leser,

es wartet ein sehr emotionaler Monatsrückblick auf Euch. Denn dies ist mein erster Artikel, den ich mit einer französischen Tastatur aus Nantes für Euch tippe.

Heute möchte ich den vergangenen Monat Revue passieren lassen - und Euch meine gelesenen Bücher, gesehenen Filmperlen und natürlich meine Gedankenfetzen aus dem Tagebuch mit Euch teilen.

Ein Monat voller Abschiede, vielen Ängsten und Zweifeln und einem wunderschönen Neuanfang liegt hinter mir.

Zitat des Monats:

"Le bonheur est parfois caché dans l'inconnu."

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c Septembermädchen


Buchiges - Glücksmomente zwischen den Seiten


das-cafe-am-rande-der-welt-buchIm kurzen Februar habe ich keinen einzigen Roman gelesen. Dafür habe ich allerdings endlich zu "Das Café am Rande der Welt" gegriffen.

John Streckeley verpackt philosophische Erkenntnisse gekonnt in eine Geschichte. Denn in seiner Erzählung über den Sinn des Lebens stecken viele kluge Anregungen, die den Leser zum Nachdenken - und vor allem zum Handeln animieren sollen.

Mitten im Nirgendwo entdeckt der hektische Werbemanager John ein kleines Café - das schließlich zum Wendepunkt in seinem Leben wird.

Auf der Speisekarte stehen neben dem Menü des Tages drei Fragen:



"Warum bist Du hier?"

"Hast Du Angst vor dem Tod?"

"Führst Du ein erfülltes Leben?" 


Mithilfe des Kochs, der Kellnerin und eines Gastes ergündet John das Geheimnis, was sich hinter diesen drei Fragen verbirgt.

Mir hat "Das Café am Rande der Welt" unheimlich gut gefallen und ich habe mir so einige Gedankengänge farbig markiert. Wer Lust auf eine Gedankenreise zu sich selbst hat, sollte diesen philosophischen Ratgeber unbedingt lesen!
Den zweiten Band "Wiedersehen im Café am Rande der Welt" habe ich mir bereits gekauft und er wartet in meinem Bücherregal in Frankreich auf meine Rückkehr.

Filmisches - Filmperlen im Februar


Im Februar hatte ich kaum Zeit für Filme und Serien. Dennoch möchte ich Euch heute zwei Filme vorstellen, die mich umgehauen haben.



Shape of Water - Das Flüstern des Wassers

In einer Preview habe ich Anfang des Monats die Möglichkeit gehabt, den vielfach ausgezeichneten Oscar-Film zu sehen.
Kurz zum Inhalt: Wir befinden uns zur Zeit des Kalten Krieges in den USA. Die stumme Elisa (Sally Hawkins) arbeitet in einem Hochsicherheitslabor der amerikanischen Regierung. Ihr monotones Leben erfährt eine kuriose Wendung, als sie von den streng geheimen Experimenten erfährt, die in dem Labor betrieben werden. Sie verliebt sich in das mysteriöse Fischwesen (Doug Jones) - und beschließt, den Amphibienmann zu befreien. Das Militär möchte das außergewöhnliche Geschöpf bei Kriegsausbruch gegen die Sovjets einsetzen...

"Shape of Water" ist mehr als nur ein romantisches Fantasymärchen mit wunderschönem Soundtrack. Es ist ein Film, den man mindestens ein zweites Mal sehen muss! Brillante Darsteller (ich bin großer Fan von Sally Hawkins!), eine klare Gesellschaftskritik, machen Guillermo del Toro's neuen Film zu einem bizarren Gesamtkunstwerk voller Schönheit. 



Shutter Island

Anfangs denkt der Zuschauer, dass der US-Marshall (Leonardo di Caprio) auf der entlegenen Insel nach einer entflohenen Gewaltverbrecherin sucht. Aber Scorsese beweist wiedermal, dass er ein Meister darin ist, den Zuschauer zu verwirren...
Der Scorsese-Film ist von der ersten Minute an großartig. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Schaut Euch diesen fesselnden, unheimlich gut gemachten Film an. Starke Bilder, tolle Charaktere und viele, viele unvorhergesehene Wendungen. 


Serientipp: Rita 

Wer Lust auf seichte Unterhaltung hat, wird sich mit der neuen Staffel von "Rita" bestens unterhalten fühlen. Ich mag die dänische Serie rund um die taffe Lehrerin Rita sehr gerne. Schwarzer Humor, ein liebevolles Setting und Figuren, die man einfach gernhaben muss. Ein netter Zeitvertreib und perfekt geeignet für Momente, in denen man einfach abschalten möchte.


Glücksmomente und Gedankenfetzen im Februar

Obwohl der Februar nur 28 Tage hatte, habe ich in den 28 Tagen so unglaublich viel erlebt und gefühlt. Meinen letzten Monat in der Heimat habe ich voll ausgekostet!


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Kuriose Poetry-Slam-Abende voller Lachen und Poesie, Märchenhafter Shape-of-Water-Kinoabend. Obstsalat bei Omi und erste Abschiede. Die Faust-Inszenierung mit Skepsis beäugt und schließlich voll überzeugt das Staatstheater verlassen. Ein schöner Kulturabend mit einer Freundin, die ich seit 18 Jahren kenne. Mich bei der Krieger-Sequenz beim Yoga stark fühlen. Unvergesslicher Abend bei der Zweitfamilie. 
Mich in in meinen neuen roten Rucksack verlieben, der mich nach Frankreich begleiten wird. Der Flug nach Nantes ist gebucht - jetzt gibt es kein Zurück mehr. Einen Brief an mein zukünftiges Ich schreiben. 

"Die Erlebnisse von heute, werde ich eines Tages als Erinnerungen ernten."


Nebel im Kopf. Ganz alleine durchs Kunstmuseum streunen und die Zeit mit mir selbst und den Werken genießen. Die Reinhold Nägele Ausstellung bewundern, über die ich schon in unserem Stuttgartmagazin LIFT geschrieben habe. 
Erkenntnis: Du selbst bist immer die wichtigste Person in Deinem Leben, die Hauptfigur. Denn Du bist immer da. 


"Vielleicht geht's nicht ums Happy End, sondern heute nur um die Geschichte."


So unglaublich verliebt in das Leben sein und voller Zuversicht und Vorfreude auf das sein, was alles kommt. Mich jeden Tag in neue Details im Stuttgarter Süden verlieben. Stolz auf meine Book-Blind-Date-Aktion im Wittwer sein, in die ich sehr viel Herzblut gesteckt habe. 

Ich rede mir viel zu oft ein, dass das Leben gar nicht so schön sein kann... so absolut perfekt sein darf. Dass ich das nicht verdient hätte. Schwachsinn: Jeder von uns verdient es, jeden Tag wie ein einzelnes ganzes Leben führen zu können. Dass man so viele glückliche Zufälle erlebt und sich an den kleinen Dingen erfreut. Dass man neben jemandem aufwacht, den man mag. Und vor allem, dass Du Dich selbst liebst und das tust, was Dir gut tut.


"Und wenn Du Dich mal verlierst in Dir selbst, bin ich hier

Für Dich

Auch wenn Jahre vergehen, wenn Deine Welt bebt, bin ich

Nur'n Herzschlag entfernt"


Bei dem Song "Nur'n Herzschlag entfernt" kann ich plötzlich nicht anders als loszuheulen. Ich bin so dankbar, dass es Dich gibt, C. Bedingungslose, angstfreie Liebe. Und ich vermisse Dich so - und gleichzeitig bist Du doch immer da, egal ob in Frankreich, Australien oder Thailand. Unsere Freundschaft und zugleich Seelenverwandtschaft gibt mir so viel Kraft. 


"Lass uns leben wie ein Feuerwerk"


Ein fantastischer Konzertabend mit J. bei Wincent Weiss und LEA. Wunderkerzenmomente. A cappella Songs, starke Stimmen, ein Deutsch-Medley und einfach eine tolle Show. Auch wenn ich mich zwischen all den Teenies kurz alt fühle - und das mit fast 19.


"Etwas finden, wonach man nicht gesucht hat, darum geht's beim Reisen wie im Leben"


Allein zum Santiago-de-Chile-Platz fahren. Dieser eine Moment: Der erste Blick zum Platz, das Herz setzt einen Schlag aus und dann schlägt es im 0711-Takt weiter. Ganz Stuttgart scheint vor mir zu liegen, als ich über die Mauer balanciere. 

Und vielleicht hast Du Recht: Vielleicht bin ich nicht so taff, so cool, so scheinbar unverletzlich. Vielleicht verstecke ich mich hinter einer großen Klappe, weil ich Angst habe, durchschaut zu werden.

In den verschneiten Himmel schauen. Die Flocken fallen unaufhörlich, leise auf mich herab. Und doch spüre ich keine Kälte. Mein Gedankenkarrusell steht für einen Moment still. Nicht mehr kämpfen, nur noch genießen. Das erste Mal unsere Endlichkeit akzeptieren und merken, dass wir dadurch nicht weniger sind. Mein Kopf auf seiner Brust. 

"Das Leben schrumpft oder dehnt sich aus - proportional zum eigenen Mut."


Eine Gefühlsachterbahn, die immer nur aufwärts geht - und ich doch von vorneherein weiß, dass ich fallen werde. Eine Entscheidung treffen und wissen, dass es für mich die Richtige ist. Den schönsten Tag des Jahres am Bodensee verbringen. Zusammen die Burg in Meersburg besichtigen, schlemmen, Konstanz, die Reichenau und mein geliebtes Allensbach durchstreunen. Ich zerdenke nichts und versinke in seinen grünen Augen im Abendlicht. Lebe in diesem goldenen, perfekten Tag und bin glücklich. Als ich auf die Wellen schaue, weiß ich das alles gut wird. 


"Du wirst immer mein liebstes Was-wäre-wenn sein."


Und bin einfach nur dankbar dafür, dass der Zufall uns zueinander geführt hat. Mich fallenlassen. Einen absolut perfekten, kitschigen Valentinstag verbringen. Ich werde keine Sekunde bereuen, die ich mit Dir verbracht habe. 


Au Revoir Stuttgart, salut Nantes!


Ich lasse los und schließe ab. Es ist okay. Tschüss geliebte Heimat, ich verlasse Dich. Und werde doch immer wieder zurückkommen. Es tut gut zu wissen, dass Du immer da bist. 
Viele, viele letzte Male und Abschiede. Mein dreimonatiges Redaktionspraktikum bei LIFT geht zu Ende - merci beaucoup für die schöne und lehrreiche Zeit! Es ist immer das, was Du daraus machst. 
Gemerkt: Ich liebe es, dass man im Journalismus immer wieder neue Menschen trifft, sich in neue Themen einarbeiten darf.

Zweifel, Angst vor dem Loslassen haben. Es fühlt sich so surreal an, mehr als 100 Tage nicht zuhause zu sein. Schaffe ich das überhaupt? Mir ein Leben in einem anderen Land aufzubauen? In einer fremden Stadt leben zu wollen, in der ich niemanden kenne?

Den schlimmsten Tag des Jahres irgendwie durchstehen.

Ich liege schweißgebadet, zitternd im Bett. Mein Kopf fühlt sich unendlich schwer an, die Gedanken überschlagen sich. Ich kann nicht aufstehen, kann aber auch nicht liegenbleiben. Herzrasen. Panik. Leere.
Mein Feind: Mein eigener Körper.
Lektion gelernt: Wenn Dir ein Abenteuer, eine große Herausforderung bevorsteht, setze Dich nicht erst ein paar Stunden vorher mit Deinen Ängsten und Erwartungen auseinander.
Nachdem ich eine Mind-Map gemacht habe und all meine Ängste - und auch alles, worauf ich mich in der Fremde freue - aufgeschrieben habe, wird es besser. 

On y va...

Sonntags geht es mir gesundheitlich besser und nachdem ich ins Flugzeug gestiegen bin, weiß ich dass von jetzt an alles gut wird. Kurzer Luftsprung vor Vorfreude. Das erste Mal alleine fliegen. Immer kleiner werden alle Probleme und schönen Erinnerungen.
Als ich abhebe, rollt eine Welle aus den unterschiedlichsten Gefühlen über mich herein - und ein letztes Mal lasse ich die Tränen ungehindert fließen. 

Wie meine Ankunft in Nantes war und warum ich mich sofort in die Stadt verliebt habe, erfahrt Ihr hier...

monatsrueckblick-februar-buch-film-erlebt
erste Springvibes - Wincent Weiss und LEA live - Bodensee - Au revoir und ein neuer Anfang in Nantes


Im Februar gebloggt


Anfang des Monats habe ich den Januar mit Euch Revue passieren lassen.

Ein sehr erlebnisreicher Monat voller Glücksmomente, aber auch Kopfzerbrechen – und mit vielen grandiosen Filmperlen...
Zu meinem Rückblick mit vielen persönlichen Gedanken und Filmtipps kommt Ihr hier.


monatsrueckblick-februar-buch-film-erlebt


Mitte des Monats habe ich Euch die Hörbuch-Flatrate BookBeat vorgestellt und Euch von meinem bevorstehenden Frankreich-Abenteuer berichtet. 

Falls Ihr Lust habt die Hörbuch-Flatrate zu testen, könnt Ihr das mit dem Code "wonderworldofbooks" machen. Alle Infos zu der App und dem Gutschein-Code findet Ihr in dem Artikel.



bookbeat-hörbücher-code

Zum Valentinstag habe ich ganz viel Liebe in meine Book-Blind-Date-Aktion gesteckt, die ich dank meiner Lieblingsbuchhandlung Wittwer in Stuttgart umsetzen konnte.


Viele, viele Fotos sowie ein kleines Ratespiel - das auch unabhängig vom Valentinstag Spaß macht - findet Ihr hier


book-blind-date-wittwer-blog-valentinstag



Wie war Euer Februar? Welche Bücher habt Ihr verschlungen? Welche Filme gesehen?


Und natürlich interessiert es mich brennend: Was hat Euch im Februar glücklich gemacht?
Ich wünsche Euch noch einen wunderschönen Tag und einen Frühlingsmonat voller Glücksmomente! :-)


Alles Liebe,
Eure Hannah

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2 Kommentare

  1. Hach, das klingt alles echt super spannend! Ich wünsche dir eine wunderschöne, unvergessliche Zeit in Frankreich! <3

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    1. Danke Dir, meine liebe Caro!:)
      Gros bisous aus Nantes an Dich <3

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